Artgerechte Ernährung

Der Hund ist ein Fleischfresser und stammt vom Wolf ab, auch wenn man das beim Russkiy Toy nicht unbedingt auf den ersten Blick sehen kann. Deshalb sollte auch sein Futter hauptsächlich aus tierischen Komponenten bestehen.

Neuere Studien haben jedoch belegt, dass unsere Haushunde sich inzwischen offensichtlich durch Evolution auch an neue Ernährungsgewohnheiten angepasst haben. So haben Haushunde Enzyme, die in der Lage sind Kohlenhydrate (z.B. aus Getreide) zu spalten und zu verwerten, die der Wolf nicht hat.  Allerdings nur in kleinem Umfang, der Hund ist also noch immer kein Vegetarier. Die Ernährung von Hunden füllt inzwischen stapelweise Bücher und es gibt endlose Diskussionen in Foren. 

Ich schildere deshalb hier meine Entscheidungen auf Grundlagen meiner Erfahrungen. 

Ich füttere Trocken-, Nass- und auch mal Roh- Futter. Das Grundfutter ist bei mir das Trockenfutter von Josera. Ich füttere es seit mehreren Jahren an alle meine Hunde und habe mehrere Würfe damit aufgezogen. Bisher bin ich mit der Vitalität, dem Aussehen und dem was hinten wieder heraus kommt sehr zufrieden. Sie haben ein breites Sortiment, so dass man leicht die Fett- und Proteingehalte sowie die Krokettengröße den Bedürfnissen seines Hundes anpassen kann.  Zudem scheint es auch noch zu schmecken, meinen Vierbeinern zumindest. Dazu gibt es Nassfutter, z. B. von Rinti. Bei Nassfutter ist besonders darauf zu achten, dass kein Zucker oder Karamell zugesetzt wurde. 

Ab und zu gibt es auch mal was aus dem BARF Shop (BARF bedeutet biologisch artgerecht roh füttern). Als Oecotrophologin bin ich mit Ernährungsfragen sehr vertraut. Meine Hunde fressen sehr gerne rohes Futter und wenn man es richtig macht ist Barfen eine der gesündesten Fütterungsalternativen. Aber leider ist es recht schwer ausgewogen zu barfen, denn man muss auf ein ausgewogenes Phosphor Calciumverhältniss achten, schauen, das auch die nicht tierischen Komponenten in verarbeiteter Form zugesetzt wurden und immer die passende Menge aufgetaut haben.  Wenn man nicht Tier am Stück (das heißt mit Innereien, Haut, Haar und Mageninnhalt) in den Napf legt ist das oft schwer zu realisieren. Da ich aber leider doch so meine Schwierigkeiten mit dem Kaninchen im Napf, oder dem halben Reh im Wohnzimmer habe, greife ich auf ausgewogenes Fertigfutter zurück. Zudem ist es auch leichter Unterwegs im Urlaub zu handhaben, besonders, wenn ich Mehrtagesfahrten mit der Kutsche unternehme und keine Kühlmöglichkeiten unterwegs habe. 

 

Mengenangaben: Wieviel soll/muss/darf mein Hund fressen? 

Da gibt es zum einen die Mengenangaben auf der Verpackung, zum anderen den eigenen Hund. Ich kann nur sagen, das ich nach Gefühl füttere. Man sollte die Rippen des Hundes fühlen, aber nicht sehen können. Nimmt er zu schnell zu, reduziere ich das Futter, nimmt er ab, gebe ich mehr. 

Hüten sollte man sich davor, zu glauben der Hund muss jeden Tag die gleiche Menge fressen. Wie wir Menschen auch, hat ein Hund mal mehr mal weniger Appetit. Lässt er was im Napf, oder frisst womöglich einen Tag gar nicht, wird das Futter oft vom verunsicherten Menschen "verfeinert", damit das arme Tier nicht verhungert. Er lernt sehr schnell, dass etwas "Besseres" kommt, wenn er nur lange genug "traurig" schaut.

Leider sind die "Verfeinerungen" zumindest auf Dauer oft wenig gesund und die tägliche Fütterung gerät zum Nervenkrieg. 

An dieser Stelle sei gesagt, es ist noch kein gesunder Hund am gedeckten Tisch verhungert!

Also: Hat ihr Hund mal keinen Hunger nicht gleich in Panik verfallen. Ich füttere meine Hunde zwei mal am Tag, Morgens und Abends.  Stellen sie ihrem Hund für 5 Minuten Futter zu Verfügung. Hat er es in dieser Zeit nicht gefressen, räumen sie es einfach weg, bis zur nächsten Mahlzeit gibt es nichts zu fressen. Dann wird die Prozedur wiederholt. Ich garantiere spätestens an Tag drei beginnt ihr Vierbeiner zu fressen, egal was im Napf ist. 

Überings, wenn ihr Vierbeiner innerhalb der 5 Minuten alles verputzt hat und er ist nicht zu dick, darf er auch gern etwas nach bekommen. 

 

Leckerchen:

Hier kontrolliere ich die Zutatenliste eigentlich nie. Das mache ich mit meinen Lieblingssüßigkeiten für mich auch nicht, das würde nur den Appetit verderben.  Allerdings sind das auch nicht meine Hauptnahrungsmittel und ich esse immer nur wenige davon (versuche es zumindest), denn ich weiß sie sind NICHT GESUND. Das heißt, dass ich Leckerchen auch meinen Hunden in kleinen Mengen für besondere Leistungen zuteile. Ich schaue ehr auf Form, Größe und Konsistenz. Kleine weiche Leckerchen, die ich in viele winzige Stückchen zerlegen kann bevorzuge ich, da ich meinem Hund davon öfter mal was gönnen kann. Grade am Anfang, wo der Zwerg so viel neues lernen muss, kann ich so häufig positiv Unterstützen. 

Oft schmeckt aber auch schon das ganz normale Futter aus der Hand 1000 mal besser, denn versüßt durch die Aufmerksamkeit seines Lieblingsmenschen ist eine Belohnung doppelt gut. 

 

Zusatzfutter:

Bei einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Hund sind eigentlich keine Zusätze nötig. Aber es gibt besondere Situationen, wo manchmal Zusatzfutter hilfreich sind. So kann man z.B. im Fellwechsel mal etwas Lachs-, oder Leinöl übers Futter geben, um ein besonders glänzendes Fell zu erhalten. Oder dem schon älteren Kandidaten Muschelextrakt zu füttern, was die Knorpel und Gelenkflüssigkeitsbildung unterstützt. Für laktierende Hündinnen ist grade in den ersten Tagen Calcium wichtig, um die gefürchtete Eclamsy zu verhindern.

 

Für Hunde giftige Lebensmittel:

Schokolade: Sie enthält den für Hunde giftigen Stoff Theobromin. Eine halbe Tafel Zartbitterschokolade kann für einen Russkiy Toy tödlich enden.

Knoblauch und Zwiebeln: Sie enthalten N-Propyldisulfide, die zu lebensbedrohlicher Anämie (Blutarmut) führen.  Es sind sowohl regelmäßige kleine Gaben, als auch einmalige große Gaben gefährlich.

Weintrauben und Rosinen:  Sie führen zu Erbrechen, Magenkrämpfen, Durchfällen, bis hin zu Nierenversagen

Rohes Schweinefleisch: Es kann einen für Hunde und Katzen lebensbedrohlichen Krankheitskeim enthalten, der schon bei geringer Aufnahme tödlich wirkt. Besonders häufig erkranken Jagdhunde, die bei der Jagd ein Wildschwein verletzen und sich so mit der Krankheit infizieren. 

Salz: Ein Teelöffel Salz kann bei einem Russkiy Toy zu tödlichen Entgleisungen des Elektrolythaushaltes führen.

Avocado: Sie enthält das Gift Persin. Dies führt zu meist tödlichen Herzmuskelschwächen, Atemnot, Bauchwassersucht und Magenkrämpfen. 

Gegarte Geflügelknochen: Sie können beim zerkauen splittern und zu Verletzungen in Maulhöhle, Speiseröhre und Magen führen. 

Macadamia Nüsse, Kaffee, Alkohol, sehr fettige Lebensmittel, Hefeteig und stark gewürzte Speisen gehören ebenfalls nicht auf den Speiseplan eines Hundes. 

 

Wichtig!!!

Diese Liste beinhaltet keine vollständige Übersicht. Bitte füttern sie Lebensmittle nicht, wenn sie nicht sicher sein können, dass sie für ihren Hund ungefährlich sind.